Gesprächstherapie
Die Gesprächspsychotherapie nach Carl R. Rogers wird auch als „Personzentrierte Psychotherapie“ bezeichnet und hat sich neben den tiefenpsychologischen Verfahren und der Verhaltenstherapie als Therapieform etabliert. Die Gesprächspsychotherapie gehört zu den humanistischen Methoden, die die These vertreten, dass der Mensch mehr als die Summe seiner Teile ist, dass er bewusst und in zwischenmenschlichen Beziehungen lebt und dass er sich entscheiden kann. Die psychoanalytische Therapie nimmt traumatische Erlebnisse aus der Vergangenheit des Patienten auf und will ihn von den Symptomen derselben befreien. In den sechziger Jahren entstehen in der Reaktion darauf eine Reihe von Therapieformen, die die Bewusstwerdung (awareness) der Erfahrungen und Verhaltensweisen des Klienten sowie die Begegnung (encounter) in den Mittelpunkt der therapeutischen Bemühungen stellen. Dieser Therapieansatz stützt sich auf Elemente wie Offenheit, Selbstbewusstsein, Verantwortlichkeit, Aufmerksamkeit für Gefühle, Empathie und das bewusste Erleben der Gegenwart. Sie arbeitet ressourcenorientiert, d.h., sie konzentriert sich auf die Möglichkeiten, die der Klient in sich trägt und bleibt im Hier und Jetzt. Rogers hielt u.a. die Diagnostik für kontraproduktiv, da Menschen seiner Meinung nach dadurch in Schubladen gesteckt würden, aus denen sie nur schwer wieder heraus kommen. Rogers ging davon aus, dass die Beziehung zwischen Klient und Therapeut den zentralen Ansatz für eine Therapie darstellt., wobei die emotionale Ebene, der Ausdruck, die Körpersprache und das prinzipielle, gegenseitige Wohlwollen im Vordergrund stehen, d.h., der Therapeut bietet Beziehung an, der Klient kann sie annehmen. (Stangl, 2022).
Quelle: Gesprächstherapie – Gesprächspsychotherapie . Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik.