Warum ACT, Rogers und Körpertherapie so gut zusammenpassen
Wer sich auf die Reise macht, Menschen therapeutisch oder beratend zu begleiten, begegnet früher oder später verschiedenen Schulen, Richtungen und Methoden.
Manchmal scheinen diese unvereinbar: Hier die klassische Verhaltenstherapie mit ihrem Fokus auf Symptome und kognitive Umstrukturierung. Dort die Tiefenpsychologie mit ihrer Suche nach biografischen Prägungen. Und irgendwo dazwischen die humanistische Haltung nach Carl Rogers – und ganz woanders: die Körperpsychotherapie.
Doch was, wenn wir genauer hinschauen?
Was, wenn sich manche Ansätze nicht widersprechen, sondern vielmehr ergänzen?
ACT – mehr als Verhaltenstherapie
ACT (Akzeptanz- und Commitment-Therapie) stammt zwar aus der Verhaltenstherapie, hat sich aber längst davon gelöst, Symptome „wegzumachen“.
Statt Gedanken umzustrukturieren, geht es in ACT darum, **ihnen bewusst zu begegnen**, **innere Erfahrungen zu halten** und sich mit dem auszurichten, was wirklich zählt: den eigenen Werten.
Das macht ACT überraschend anschlussfähig – sowohl an die humanistische Gesprächsführung nach Rogers als auch an körperorientierte Zugänge.
Die Verbindung zu Rogers: Haltung statt Technik
Carl Rogers beschrieb drei zentrale Haltungen, die jede therapeutische Beziehung prägen sollten: Empathie, Kongruenz und bedingungslose positive Zuwendung.
ACT teilt diese Haltung zutiefst – auch wenn sie in anderen Begriffen daherkommt: Akzeptanz, Achtsamkeit, Selbst-Mitgefühl.
In beiden Fällen steht nicht die Veränderung im Vordergrund, sondern der Raum, in dem Wahrnehmung, Selbstkontakt und echte innere Bewegung möglich werden.
Wer Gesprächsführung nach Rogers gelernt hat, erkennt in ACT keine Konkurrenz – sondern eine Erweiterung: mehr Werkzeuge, ohne den Geist zu verlieren.
Körperpsychotherapie und ACT: Spüren statt lösen
Auch die Körperpsychotherapie geht nicht davon aus, dass wir Probleme „lösen“ oder Gedanken „ändern“ müssen.
Vielmehr wird der Körper als Ort des Erlebens, der Erinnerung und der Weisheit ernst genommen. Gefühle, Spannungen, Bewegungsimpulse – all das darf wahrgenommen, gehalten und integriert werden.
Genau das passiert auch in ACT: Nicht das Gefühl ist das Problem – sondern der Versuch, es zu vermeiden.
Wenn wir wieder lernen, präsent zu sein – mit dem, was ist – dann entsteht eine neue Freiheit. Nicht durch Kontrolle, sondern durch Akzeptanz.
Kein Entweder-Oder
Wer also glaubt, sich entscheiden zu müssen – zwischen Rogers, ACT oder Körperarbeit – verpasst eine wertvolle Chance.
Diese Ansätze widersprechen sich nicht. Sie sprechen verschiedene Sprachen, aber sie meinen oft dasselbe:
- Menschen auf Augenhöhe begegnen.
- Inneres Erleben ernst nehmen.
- Den Körper nicht als Anhängsel, sondern als Ressource verstehen.
- Veränderung nicht erzwingen – sondern ermöglichen.
Mein Weg – und vielleicht deiner?
In meinen Kursen und Einzelsitzungen verbinde ich genau diese Ebenen:
Die Klarheit und Struktur von ACT, die Tiefe der Körperarbeit und die Präsenz einer rogers’schen Haltung.
Und ich sehe, wie sehr diese Verbindung Menschen berührt, stärkt und aufrichtet.
Wenn du Lust hast, ACT selbst zu erleben – in einem geschützten, achtsamen Rahmen – dann ist vielleicht der Kurs ACTify Your Life ein guter Einstieg.
Und wer weiß: Vielleicht wird daraus mehr.